Seite wählen

Das Europäische Parlament – zahnloser Debattierclub oder Stimme der Bürger?

Rund 250 Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer der Kaufmännischen Schule Heidenheim lauschten gebannt der 90minütigen innovativen Dokumentationsreihe DOKULIVE zu diesem Thema. Eingeladen hatte das Ministerium für Justiz und für Europa. MdL Guido Wolf ließ Grußworte an die Schülerinnen und Schüler richten. Er betonte, dass es ihm ein besonderes Anliegen sei, deutlich zu machen wie wichtig es ist, dass sich insbesondere junge Menschen in die aktuellen Diskussionen über die Europäische Union einmischen und ihre Standpunkte und Wünsche zu Gehör bringen.

OStD Stefan Bader erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, dass sich in diesem Jahr das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährt. Seitdem haben hochrangige Politiker und Aktivisten immer wieder versucht, den alten Kontinent zu einigen und seine nationalen Egoismen zu überwinden. Dass Europa sich nun in einer über 70jährigen Friedensphase befindet, ginge ganz wesentlich auf die Europäische Union und deren Vorgängerinstitutionen zurück. Nachdrücklich forderte er die wahlberichtigten Schülerinnen und Schüler auf, das Europäische Parlament mit einer Stimmabgabe im Mai 2019 zu stärken.

Die Vortragsreihe DOKULIVE ist ein ganz eigenes Format, um Geschichte und Politik für junge Menschen greifbar und verständlich zu machen. Geschaffen wurde sie vom Autor und Diplompolitologen Ingo Espenschied, der in England und Frankreich studierte. Er gilt als ausgewiesener Experte für europäische Politik. Die Ergebnisse seiner Dokumentation trug er live vor. Multimedial unterstützt durch historische Filmausschnitte, Fotos und Karten zeigte er, wie die EU entstand und welche Probleme damit verbunden sind. Er forderte die Jugendlichen eindringlich dazu auf, im Mai 2019 zur Wahl des Europaparlaments zu gehen.

Zur Veranschaulichung nannte Espenschied einige interessante Details, die vielen Menschen unbekannt sein dürften. So zum Beispiel, dass im Europäischen Parlament derzeit 761 Abgeordnete aus 28 Ländern sitzen, davon 96 Deutsche. Da nur eine 3% Hürde bei der Wahl der Abgeordneten gilt, sitzen im Europäischen Parlament auch Abgeordnete kleiner Parteien, die im Bundestag nicht vertreten sind. Da jeder Europaabgeordnete das Recht hat, sich in seiner Muttersprache auszudrücken, gibt es in Straßburg allein 300 Dolmetscher und 700 Übersetzer.

Dass die deutsche Bevölkerung nur ca 1% der Weltbevölkerung ausmacht und deshalb auch aus wirtschaftlicher Sicht ein vereintes Europa notwendig ist, ist aus Espenschieds Sicht ein weiterer Punkt, sich für Europa zu engagieren.

Espenschied erläuterte, dass Europa ein großes Projekt sei, das garantiere, dass Frieden bei uns herrsche und wir nicht wie in der Vergangenheit von Feinden, sondern von Nachbarn und Freunden umgeben sind.

Grußwort Guido Wolf MdL – Minister der Justiz und für Europa

Visits: 319